Es gab und gibt immer wieder viele Situationen in meinem Leben, in denen ich mich "outen" muss. Outen im Sinne von: Ich tue andere Dinge, habe andere Ansichten und Meinungen oder lebe anders, als es der allgemeine Durchschnitt tut. Obwohl sich das auf viele Bereiche meines Lebens bezieht, war das alles nirgendwo so schwer, wie wenn es um das Thema "Spiritualität" ging.
Ganz ehrlich, im Laufe der Zeit habe ich gelernt, wann es besser ist, dazu nichts zu sagen. Ich hatte viel zu oft die Erfahrung gemacht von Menschen mit hochgezogenen Augenbrauen in die Schublade: „Mhhh, nett ist sie ja, aber wohl nicht ganz dicht“ , gesteckt zu werden, sobald ich meine Ansichten teilte. Genauso, wie wenn es um Themen wie Umweltschutz, veganen Lebensstil etc. geht, weiß man irgendwann, mit wem man wirklich reden und sich austauschen, kann und wer einem nur seine eigene Meinung aufzwingen will. Ich will niemandem meine eigene Meinung aufzwingen. Aber ich werde sie in der Regel auch nicht mehr leugnen, wenn ich danach gefragt werde.
Dieses Lifestyle Outing oder spirituelle Outing ist also etwas, was irgendwie immer und immer wieder im Alltag notwendig wird. Und man weiß nie so genau, ob der Mensch, der dir eine Frage gestellt hat, die Antwort dazu auch wirklich hören will. Das Selbstbewusstsein, zu den Dingen zu stehen, von denen ich einfach wusste, dass sie wahr sind, und die mich beschäftigten, musste ich mir erst über sehr lange Zeit antrainieren. Um ehrlich zu sein: Es war das größte Hindernis für mich, den Schritt in die Freiberuflichkeit zu wagen, denn ich hatte enorme Angst davor, was andere über mich denken würden.
In diesem Artikel hier geht es aber nicht um Rechtfertigungen. Ganz im Gegenteil. Über diesen Punkt bin ich lange hinaus. (In einer meiner vielen Ausbildungen hat mal jemand zu mir gesagt: "Du musst dich nicht rechtfertigen- dein Recht ist schon fertig." Das ist hängen geblieben und danach lebe ich inzwischen die meiste Zeit.) Hier geht es mir viel mehr darum, dass man diese Dinge über mich und meine Werte und Weltanschauung wissen muss, bevor man sich dazu entscheidet, mit mir zu arbeiten.
Und da ich inzwischen weiß, dass sehr viele Menschen ähnliche Erfahrungen wie ich gemacht haben, und sich nicht trauen darüber zu sprechen, ist das Thema natürlich auch im Coaching wichtig! ;)
Aber genug davon den Rahmen abzustecken. Kommen wir zum Wesentlichen:
Spiritualität
Spiritualität (ich benutze bewusst nicht "Esoterik", weil ich den Begriff zu vorurteilsbelastet finde), ist ein sehr wichtiger Faktor in meinem Leben, mit dem ich mich in der einen oder anderen Form beschäftige, seit dem ich denken kann. Schon als Kind habe ich mir um die großen Zusammenhänge im Leben Gedanken gemacht: Wo kommen wir her? Wo gehen wir hin? Warum sind wir eigentlich hier? Warum geschieht das genauso und nicht anders? Fragen wie diese haben mich immer beschäftigt.
Ich war sehr aufmerksam und aufnahmefähig für die Schwingungen und Energien in meiner Umgebung (was grundsätzlich alle Kinder sind). (Ein kleiner Tipp am Rande: wenn ihr die Worte "Stimmung & Atmosphäre" anstatt "Energie & Schwingung" benutzt, sprecht ihr von der selben Sache, aber die skeptischen Menschen um euch herum fühlen sich davon meistens nicht so schnell getriggert! :)
Außerdem war für mich immer klar: es gibt eine Kraft/ Energie außerhalb von uns, die auf irgendeine Art und Weise Einfluss auf unser Leben nimmt. Wir sind definitiv mehr als unser Körper und durch unser Bewusstsein mit anderen energetischen Ebenen verbunden. Heute bin ich mir sicher, dass alle Kinder den direkten Zugang zur dieser Energie haben. Aber dadurch, dass sie häufig nicht ernst genommen werden, und ihnen das Gefühl vermittelt wird: „So bist du nicht richtig" (oder gar krank) entwickeln sie sich davon weg und passen sich dem an, was die Familie und das unmittelbare Umfeld ihnen vorgeben und von ihnen erwarten. Ich weiß, dass viele von euch dieses Gefühl kennen: „Da ist etwas, das in mir schlummert- aber ist das wirklich echt?!“
Die Energie, von der ich hier spreche, hat viele unterschiedliche Namen- je nachdem durch welche Religion oder Weltanschauung hindurch wir sie betrachten. Einige nennen sie "das Universum". Andere nennen sie "Gott". Menschen, die sich mit Quantenphysik beschäftigen, nennen sie "das Feld der unbegrenzten Möglichkeiten" oder auch „das Nullpunktfeld“. Wieder andere nennen sie "die Quelle" oder "den Ursprung aller Dinge". Doch letztlich ist es egal, welchen Namen wir ihr geben, denn am Ende ist es dieselbe, ursprüngliche Energie, über die wir alle sprechen und mit der wir uns verbinden können. Nachdem ich enorm viele Schulen durchlaufen habe, was da alles angeht, arbeite ich heute am meisten innerhalb jener Fachgebiete, die Spiritualität und Wissenschaft miteinander vereinen. Nichts anderes weckt mein Interesse und meinen Wunsch immer mehr zu wissen und zu lernen mehr.
Aber ganz egal, welche Worte wir in diesen Bereichen benutzen, sie bleiben letzten Endes immer unzulängliche Versuche eine Energie zu beschreiben. (Du kannst mal versuchen, Radiowellen oder Magnetfelder zu beschreiben, die ja auch eine Form von Energie sind. Für so etwas musst du zwangsläufig entweder Bilder, Erfahrungswerte oder Analogien benutzen!)
Körper, Geist und Seele
Dasselbe gilt für Begriff wie "Körper, Geist und Seele". Aber ich will hier keine Hausarbeit zu Begriffsdefinitionen schreiben, sondern nur sagen, dass es sehr wahrscheinlich ist, dass zwanzig befragte Menschen, zwanzig unterschiedliche Bilder dazu im Kopf haben, wenn man den Begriff "Seele" benutzt.
Mir ist aber wichtig darauf hinzuweisen, dass meine Arbeit immer ganzheitlich ausgerichtet ist und alles umfasst, was uns Menschen ausmacht. Dazu gehört unser Körper genauso wie unsere Psyche. Dazu gehört unsere konkrete Umwelt, der wir ausgesetzt sind genauso, wie das, was wir essen. Unser familiäres Umfeld gehört dazu und die Prägungen und Muster, die wir als Kinder mit auf den Weg bekommen haben. Und auch die übergeordnete seelische, energetische Ebene gehört dazu, denn wir machen uns alles nur vollkommen unnötig noch schwerer, wenn wir sie außer Acht lassen. Die Energie, die uns umgibt, nicht zu nutzen, ist aus meiner Sicht einfach nur Ressourcenverschwendung.
Wenn wir ganz (= heil) sein wollen müssen wir uns also immer alle Ebenen unseres Lebens anschauen. Und all das ist für mich nichts Mystisches oder Vages sondern um ehrlich zu sein ziemlich klar, eindeutig und handfest. Wenn wir also von Körper, Geist und Seele oder eher dem neu deutsch-englischen "Body, Mind & Spirit" sprechen, ist das kein vereinfachter Wellness-Trend oder eine weit hergeholte Hippie-Spinnerei, sondern neuste wissenschaftliche Forschung gepaart mit dem Erfahrungswissen unzähliger Generationen vor uns. (Die Qualität, manchmal durchaus auch Bauernfängerei, in der all das in der Praxis zutage tritt, ist allerdings ohne jeden Zweifel einer großen Bandbreite unterworfen und kann mitunter in gefährliche Bereiche abdriften! Kritisches Hinterfragen und gesunder Menschenverstand sind in diesem Bereich also auch zusätzlich immer sehr wichtig!)
Hier habe ich eine Auswahl für dich dafür zusammengestellt, an welchen wissenschaftlichen Grundlagen und Fachgebieten ich mich dazu orientiere.
Außerdem findest du in meinem Artikel "Der Mythos Work-Life-Balance Part II" auch noch einige spannende Aspekte über das Zusammenspiel von Körper, Geist und Seele!
Ich freue mich, wenn du mir deine Gedanken zu diesem Beitrag in den Kommentaren hinterlässt. Allerdings kann ich hier, in diesem Rahmen, nicht persönlich darauf eingehen. Wenn du dir eine persönliche Antwort wünschst, ist es immer besser, mir eine Mail zu schreiben ;) Aktuelle Inhalte von mir findest du außerdem immer auf Instagram unter @the.feeling.files
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